31. Mai 2010 |
|
Geschafft! Die EM-Norm ist erfüllt, auch wenn es schwieriger war als erwartet! Die Wetteraussichten waren schon am Anfang der Woche nicht viel versprechend, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu Letzt. Am Sonntag ist sie dann allerdings „gestorben“. Dazu gleich mehr. Am Donnerstagnachmittag bin ich ins österreichische Götzis angereist- mit dem Flieger über Zürich und weiter mit dem Shuttle-Bus nach Götzis. Freitagmorgen standen dann noch ein leichtes Training und eine kleine Pressekonferenz im Stadion an. Nachmittags sind wir Siebenkämpferin gemeinsam mit den Zehnkämpfern und dem Trainerstab in ein Bergpanoramacafe gefahren, wo die Trainer sich den leckeren Apfelstrudel haben schmecken lassen. Leider war die Aussicht schon da ein wenig von dunklen Wolken getrübt. Am Abend stand traditionsgemäß die Athletenvorstellung im Ort an verbunden mit einer Autogrammstunde.
Samstagmorgen war es dann soweit: Ein leichtes Unwohlsein in der Magengegend, aber auch eine gewisse Vorfreude auf den Wettkampf machten sich breit. Um 11.00 fiel der erste Startschuss zum 100m Hürdenlauf. Zu diesem Zeitpunkt schien sogar die Sonne und die Bedingungen waren gut. Pünktlich zu meinem Lauf drehte noch der Wind, so dass er von hinten kam und ich meinen Lauf in guten 13,48sec gewinnen konnte. Im Laufe des Hochsprungwettbewerbs zogen dann dunkle Wolken auf und leichter Regen setze ein. Der Wettkampf verlief aber auch hier recht ordentlich für mich. 1,79m waren voll im Rahmen- leider fehlte beim letzten Sprung über 1,82m nur eine Winzigkeit. Das Kugelstoßen bereitete mir im Vorfeld schon ein wenig Sorgen, aber was dann passierte, schien mir fast unmöglich. Zumindest war es inzwischen wieder trocken, aber auch das brachte mir kein Glück. Das Einstoßen lief noch richtig gut, kaum denkbar, keinen der drei Stöße zu treffen. Aber Einstoßen und Wettkampf sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Der erste Stoß ging links aus dem Sektor. Das hatte ich vorher noch nie geschafft. Aber auch der Zweite landete nicht im Sektor. Beim dritten Stoß wollte ich es ruhig angehen lassen, aber auch das gelang mir nicht. Die Kugel ging über die Finger und landete bei unglaublich schlechten 11,40m. So einen Ausrutscher hatte ich mir noch nie geleistet und war riesig enttäuscht und ratlos. Ich war von Platz 5. auf Platz 14. gerutscht und alles Vorgenommene (EM-Norm, Platz 2-6) schien unerreichbar. Und trotzdem hieß es weiter kämpfen um jeden Punkt und Platz! Die 200m liefen wir leider wieder im Regen und inzwischen auch in Kälte. Dafür sprang noch eine gute Zeit von 24.53sec raus, welche mich am Ende des ersten Tages auf Platz 10 brachte. Am Sonntag hätte ich am Liebsten den Vorhang wieder zugezogen und mich zurück ins Bett gelegt. Dunkle Wolken, dicke Regentropfen und kein helles Loch am Himmel zu sehen. Das komplette Aufwärmprogramm spulten wir im Dauerregen ab und auch der Weitsprungwettbewerb verlief, bis auf höchstens drei Minuten Unterbrechung, im Regen. Der Wind kam von allen Seiten und alle hatten Probleme mit dem Anlauf. 6,12m und 6,15m standen für mich nach zwei gültigen Versuchen zu Buche. Ich musste doch etwas drauf setzen, um die Norm zu knacken. Letzter Sprung: 6,40m! Damit war ich zweitbeste Springerin und konnte mächtig Punkte aufholen. Das Speerergebnis hielt sich mit 43,49m im Rahmen. Inzwischen war ich auf Platz 4 vorgerückt Ein Wahnsinn und gestern gedanklich noch unerreichbar! Diesen Platz sollte ich über die 800m behaupten können. Ich lief ein mittelprächtiges Rennen mit 2:13,50 min- im absoluten Platzregen angemerkt. Ich hatte kurzzeitig überlegt das Rennen zu boykottieren Aber dann konnte ich mich über meine geschaffte EM-Norm von 6193Punkten und Platz 4 in der Gesamtwertung freuen. Wer hätte das noch gedacht?! Der 7-Kampf besteht eben aus 7 Disziplinen und man darf nie aufgeben zu kämpfen. Das besagt ja schon der Name: 7-KAMPF! Eure Jenny PS: Hier findet ihr Fotos von Götzis
|
|||
Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, den 24. Juni 2010 um 14:24 Uhr |